"celebrate an old person"
als ich ein kleines mädchen war, wollte ich am allerliebsten bei meinen großeltern sein, denn bei ihnen fühlte ich mich am wohlsten...eine himmlische ruhe und entspanntheit umgab mich dort.
der tagesablauf meiner großeltern hatte etwas zutiefst beständiges und beruhigendes für mich...früh aufstehen, beten, frühstücken, hausarbeit und einkaufen, kochen, beten, mittagessen, zeitung lesen, mittagsschläfchen, gartenarbeit, mit dem nachbarn ein schwätzchen halten, werkeln im keller, beten, abendessen, fernsehen...aber nicht zu lange, ins bett gehen, beten...und den tag noch einmal revue passieren lassen. manchmal lag ich in der mitte und konnte ihren liebevollen worten lauschen...bis heute erinnere ich mich so gut an dieses selige gefühl von geborgenheit.
als ich älter wurde und in die welt hinauszog, kam ich noch oft zu besuch. ich erzählte von meinen erlebnissen...von wilden kanufahrten im regenwald...von hohen bergen, die ich bestieg...von tosenden meeren, in denen ich badete, von bungee sprüngen, die ich überlebte...und von fremden metropolen, in denen ich gelebt hatte....nun war es mein großvater, der meinen worten mit wohlwollen und spannung lauschte. meine großmutter, die mittlerweile an einer altersdemenz erkrankt war, konnte den gesprächen zu diesem zeitpunkt leider schon nicht mehr recht folgen.
immer hatte ich das gefühl, dass mein opa mich verstand und unterstütze...immer hatte er ein lächeln auf den lippen und ich habe ihn nie, wirklich nie, klagen hören (...obwohl sein leben oft nicht leicht war!)
und als ich ihn zum letzten mal sah...er verabschiedete mich an der haustür...nahm er mich etwas unbeholfen in den arm und sagte: "...ich hab dich wirklich gerne!". so etwas hatte er bis dahin noch nie zu mir gesagt...das war auch gar nicht nötig gewesen, ich hatte es doch immer gespürt. aber an diesem tag wollte er mir diese worte mit auf den weg geben. ob er geahnt hat, dass wir uns nicht mehr wiedersehen? ich weiß es nicht.
mein großvater starb so wie er gelebt hatte...an einem heißen tag im sommer versagte sein herz...sein gutes, liebes herz...und ganz klaglos und leise ging er davon. man fand ihn in seinem geliebten zuhause mit einem lächeln auf den lippen.
when I was a little girl, I always wanted to be at my grandparents house, because there I felt most comfortable...divine calm and relaxed.
my grandparents daily routine mediated a deep constancy and profound faith into life...stand up early, pray, breakfast, housework and shopping groceries, cook, pray, lunch, reading newspaper, little nap, yard work, chatting with the neighbors, puttering around in the basement, pray, dinner, tv...but not too long, bedtime, pray...and recall the day. sometimes I snuggled in the middle and listened carefully to their words...until today I remember so well this blissful feeling of secureness.
when I got older and headed out into the big wide world, I still came often to visit. I talked about my adventures...about wild canoe rides in the rainforest...about high mountains, I climbed...about boisterous oceans, I swam in...about bungee jumps, I survived...and about metropolises, I used to live in...and this time it was my grandpa who listened carefully to my words...always thoughtful and with a sense of goodwill. unfortunately, at this point my grandma already suffered from dementia illness and so it was hard for her to follow our conversation.
always, I had the feeling of understanding and support...always, my grandpa had a smile on his face and I never...really never...heard him complaining (...his life often wasn't easy though!)
when I saw him for the last time, saying goodbye to me at the front door, he gave me a hug...a bit clumsy...and said: "...I really like you!". he didn't say something like that before...it just wasn't necessary, because I always felt it. but somehow at this day it was important for him to say it...did he felt that we won't see each other again? I don't know.
my grandfather died like he lived...on a hot summer day his heart just stopped beating...his good, dear heart...very quiet and without complaining he passed away. they found him in his beloved home with a little smile on his face.
fazit:
ich feiere meine großeltern jeden tag...denn heute wohne ich in ihrem geliebten zuhause. das war zu lebzeiten immer ihr wunsch gewesen. und obwohl ich das haus komplett umgebaut und nach unseren vorstellungen gestalten habe, erinnert mich täglich etwas an sie und meine kindheit...der alte holzofen im keller, auf dem mein großvater freitags immer erbsensuppe zubereitet hat, oder die weiße modonna, die heute geschmückt mit einer bunten kette bei mir im regal steht, ja, und wenn ich morgens aus meinem schlafzimmerfenster schaue, dann sehe ich die roten beeren unserer eberesche...als ich klein war, zeigte mir mein opa im garten ein kleines bäumchen und sagte: "schau, das ist eine eberesche, die wird mal ganz groß und stark...so wie du! unser garten ist ein wenig zu klein...komm, wir pflanzen sie aus und suchen ihr ein schönes plätzchen auf dem feld, gleich neben dem garten"...von da an lief ich jedesmal, wenn ich bei meinen großeltern zu besuch war, zum feld und schaute nach unserer eberesche. eines tages sah ich, dass ein stück abgebrochen war und traurig gab ich die esche auf.
erst jahre später, als ich schon hier wohnte und aus meinem schlafzimmerfenster auf's feld schaute, sah ich die eberesche...sie war groß und stark geworden und mir stiegen vor rührung die tränen in die augen! seitdem besuche ich sie öfters, denke an die schöne zeit mit meinen großeltern...an all die positiven und stärkenden gefühle die sie mir gegeben haben...und dann lächle ich...
danke!
upshot:
I celebrate my grandparents every day...because today I live in their house. that was their wish in life. and although I rebuild the whole house, many things used to remind me of them and my childhood...the old wood-burning stove in the basement, on which my grandpa cooked every friday a pea soup, or the white madonna, which I decorated with colorful pearls and present on the shelves, yes, and in the morning, when I look out of my bedroom window, I see the red berries on our rowan tree...when I was little, my grandpa showed me a little tree in the garden and said: "look, this is a rowan tree...it will grow big and strong one day...like you! our garden is too small for it, we should plant out the tree and gonna look for a better place in the field, just next to our garden". so since that time I run to our tree whenever I came for a visit. one day I saw a branch broken off and I abandoned our rowan tree.
only years later, when I already moved in my grandparents house and I looked out of the window to the field, I recognized the rowan tree...it growed big and strong and full of emotion, tears came to my eyes! ever since I often visit my tree and think about the wonderful time I spent with my grandparents...all the positive and strengthening emotions they gave me...and then I smile...
thanks!
comming up next:
"swing on a swingset by moonlight"
...oooohhhhh...das mag ich!!!
...oooohhhhh...I like!!!